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Am 09.11.1913 verabschiedete sich die „Sachsen“ von Liegnitz und fuhr weiter nach Haida in Böhmen. Mehrere Bürger der kleinen Stadt waren beim Turn- und Sportfest dabei und dort hatten einige eine Fahrt im Luftschiff gemacht. So entstand der Wunsch, die zweite Stadt in Österreich zu werden, die einen Zeppelin begrüßen kann. Man gründete ein Festkomitee und sammelte Geld, denn eine Zusage der DELAG war mit entsprechenden Kosten verbunden. Nach dem Versuch am 20.10.1913 und der wegen schlechtem Wetter abgesagten Fahrt am 02.11.13 gelang endlich am 09.11.13 der Besuch und das LZ 17 „Sachsen“ kam zur Landung.

Umfangreich waren die Vorbereitungen in Haida für diesen Anlass. Das Komitee hatte eine Posthilfsstelle und einen amtlichen Sonderstempel beantragt, die bereits am 20.10.1913 zum Einsatz kommen sollten. Bei der Staatsdruckerei in Wien wurden 12.000 Ganzsachenkarten mit dem Wertstempel zu 5 Heller, Schrift und einem Rahmen in grüner Farbe hergestellt. Auf der Bildseite gab es acht verschiedene Motive vom Ort mit dem eingearbeiteten Luftschiff. Zu jeweils 10 Stück wurden diese im Umschlag verkauft. Fast 10.000 Stück konnten davon schon am 20.10. verkauft werden. Die Menschen warteten trotzdem vergeblich auf LZ 17, da es bereits in Bad Schandau wegen einer Gewitterfront über den Bergen umkehren musste.

Trotzdem gibt es sehr viele Karten mit dem Datum und dem Sonderstempel. Einige Belege tragen zusätzlich den Bordstempel der „Sachsen“ und sind offenbar nach der Vorbereitung zuhause von Passagieren auf die Fahrt mitgenommen worden.

Ein Unikat ist der Brief mit dem österreichischen Sonderstempel I und der 10-Heller-Marke als Inlandsfrankatur. In den Katalogen ist so ein Beleg bisher nicht verzeichnet.

Dafür gibt es Karten mit dem österreichischen Sonderstempel II, der als privater Stempel zu werten ist und eigentlich nicht verwendet werden durfte. Dieser war in Auftrag gegeben, da der amtliche (Nr. I) drei Tage vor der geplanten Veranstaltung noch nicht eingetroffen war. Verwendungen des Briefmarkenhändlers Friedl aus Wien sind öfter zu bekommen. Selten ist dieser Stempel auf echt gelaufenen Belegen anderer Absender.

Da das Luftpostamt in Haida an allen geplanten Tagen offen war, gab es wohl in den nur zwei Stunden Öffnungszeit am 02.11.1913 ebenfalls die Abfertigung von Karten. Dazu wurde der Sonderstempel I beim Datum von der Österreichischen Post verändert und dann wieder an das Luftpostamt in Haida übergeben. Solche Belege im Original habe ich noch nicht gesehen.

Gleiches erfolgte zum 09.11.1913, dem Tag als das Luftschiff „Sachsen“ wirklich nach Haida kam. Mehrere Mitglieder des Festkomitees waren nach Liegnitz gereist und fuhren wieder als Passagiere nach Haida mit. Dadurch gibt es verschiedene Belege der echten Bordpost, die mit den entsprechenden Stempeln des Tages versehen sind. Bei der Landung wurde keine Post aus- oder eingeladen. Dadurch können die Sonderkarten oder normalen Bildkarten, wenn sie den Sonderstempel I und den Bord- bzw. Bordpoststempel tragen, nur von Passagieren oder Besatzungsmitgliedern stammen. Hier gibt es verschiedene Kombinationen und auch Karten, die nur Bord- und Bordpoststempel der Fahrt am 09.11.1913 tragen und mit einer deutschen 5-Pfg-Germania-Marke frankiert wurden.