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Bildergalerie Liegnitz-Fahrt 05.11. bis 09.11.1913

Von Beginn an gab es eine enge Verflechtung der Entwicklung des Luftschiffbaus und der dafür notwendigen Hallenstandorte mit dem Militär. Im Hintergrund ging es dabei immer um den Einsatz und die Nutzung für militärische Zwecke. Dadurch standen Subventionen, also umfangreiche finanzielle Mittel zur Verfügung. Dafür mussten durch die DELAG nach Anforderung durch das Reichskriegsministerium bestimmte Leistungen in Form von Test- und Ausbildungsfahrten erbracht werden. An Standorten wie in Posen und in Liegnitz entstanden direkt Militärluftschiffhallen, die technisch der Halle in Dresden entsprachen.

Zur Einweihung der Halle in Liegnitz wurde dort eine Festwoche unter Beteiligung des LZ 17 geplant. Nachdem das Wetter den Start am 03.11.1913 verhinderte, fuhr die „Sachsen“ dann am 05.11.1913 von Dresden ab und landete gegen 12 Uhr auf dem vorgesehenen Platz. Gegen 16 Uhr gab es noch eine Rundfahrt in die Umgebung der hübschen schlesischen Stadt.

Für das Ereignis hatte sich die Stadt gut vorbereitet. Es wurden drei verschiedene Bildkarten mit den Motiven „Liegnitz als Luftschiffhafen und Fliegerstützpunkt. Gesehen vom Turme der Dreifaltigkeitskirche.“, „Das Luftschiff nach der Landung.“ und „Die neuerbaute Halle mit Lichtsignalturm“ herausgegeben. Auf der Adressseite ist ein rot-brauner Vordruck mit dem Text Flug-Postkarte gedruckt. Je 1000 Exemplare jeder Karte wurden hergestellt. Dazu erschienen 5000 private Flugpostmarken in Bogen zu je 10 Stück in rotbrauner Farbe mit dem Luftschiff als Motiv, wobei unbeabsichtigt ein kleiner Teil hellrotbraun gedruckt wurde (Michel Nr. 11 a/b). Zur Entwertung der Flugpostmarke diente ein privater Sonderstempel. Der abgebildete Beleg zeigt eine Karte mit diesen Merkmalen, die dann noch für die Post mit einer Briefmarke frankiert und abgestempelt werden musste.

Die Karten wurden an drei Stellen verkauft. Meist waren sie schon mit der Marke beklebt und mit dem privaten Stempel versehen. Dadurch gibt es auch Stempel vom 03.11. und 04.11.1913 und sogar Spätverwendungen bis in das Jahr 1914 hinein. Allerdings wurden die wenigsten Karten mit dem Luftschiff befördert, sondern meist als Gruß und Andenken verschickt. Im Michel-Katalog findet man die Bewertungen der unterschiedlichen Verwendung und sieht, dass die Belege trotzdem zu den teureren Raritäten der Pionierzeit zählen. Kein Wunder also, dass neben den Neudrucken der Marken durch „Barz & Co.“, viele Fälschungen von Marken, Stempeln und Belegen kursieren. Man sollte deshalb auf geprüfte Exemplare Wert legen.

Für die Fahrt am 08.11.1913 von Liegnitz nach Frankenstein in Schlesien und zurück hatte sich ein Passagier eine kleine Anzahl Karten mit schön gestalteten Bildseiten zur Huldigung des Kaisers und des Reichs drucken lassen. Die Anschrift „An Deutschlands Stolz“ weist auf den Grafen Zeppelin und sein Werk hin. Als Text stand dort ein Gedicht als Lob auf den Kaiser. Die heute als „Wilhelm-Karten“ bezeichneten Belege warf er beim Überflug verschiedener Orte ab. Die Finder gaben diese Karten beim nächsten Postamt auf und teils gibt es dazu einen Findervermerk. Hiervon sind sehr wenige Exemplare erhalten.